Die Anlage auf Bali ist Wassergarten und Schwimmbad in einem und wird gespeist von einer heiligen Quelle. Darauf deutet schon der Name hin, denn Tirtagangga (auch Tirta Gangga oder Tirtha Gangga) übersetzt sich mit “Heilige Wasser des Ganges” und der Ganges ist der heilige Fluss der Hindus. Im Garten des Wasserpalasts kann man viel Zeit verbringen und die Wasserspiele, die Statuen mit ihren Spiegelungen im Wasser und die Grünanlage darum herum auf sich wirken lassen. Oder auf diesem Spielplatz für Fotografen die zahlreichen Motive ablichten.
Der 1,2 Hektar große Garten hat drei Ebenen. Auf der oberen Ebene entspringt die heilige Quelle unter einem Banyanbaum (Indischer Feigenbaum). Das Wasser fließt direkt in die Schwimmbecken und angelegten Teiche. Ein anderer Teil wird abgezweigt als Trinkwasser für nahen gelegenen Ort Amlapura. Außerdem wird das heilige Wasser von Tirtagangga regelmäßig für religiöse Zeremonien in den Tempeln der Umgebung genutzt.
1948 baute der Raja Agung Anglurah Ketut Karangasem den Wassergarten direkt um die Quelle als Erholungspark für sich und seine Leute. Der Platz war ideal, denn er lag inmitten der wunderschönen Landschaft mit kühlem Klima und das Wasser der Quelle wurde bereits zu religiösen Zeremonien eingesetzt. Beim großen Ausbruch des Vulkans Gunung Agung 1963 wurde die königliche Anlage komplett zerstört und musste danach in liebevoller Arbeit zum Detail wieder aufgebaut werden. Heute ist sie für alle zugänglich und das Schwimmen und Baden für jeden erlaubt.
Es gibt zwei Schwimmbecken die durch einen Zaun vom Rest des Gartens abgegrenzt sind. Eines ist recht flach gebaut, für die früheren Angestellten die nicht schwimmen konnten. Das andere größere ist tiefer und wird von vier wasserspuckenden Figuren eingerahmt. Das Baden ist vor allem bei den Kindern auf Bali beliebt, sie haben ihren Spaß und natürlich springt man auch auf Bali vom Beckenrand. Das Baden im heiligen Wasser verspricht ewige Jugend, also beim Besuch von Tirtagangga die Badesachen nicht vergessen!
Die anderen Becken dienen zur Zierde, um sie herum sind Spazierwege angelegt, in und um die Becken stehen verschiedene (teils bemalte) Statuen, Seerosen und Lotusblumen wachsen im Wasser und Goldfische und Koi Karpfen schwimmen durch die Teiche. Durch ein Becken führt eine langgestreckte Insel mit Palme. In der Mitte eines Beckens steht der große elfteilige Brunnen in Pagodenform (Nawa Sanga). Das Landhaus des Wassertempels wird heute als Restaurant und Hotel genutzt.
Aber das Highlight ist das Becken durch das ein Weg aus Steinplatten führt. Vorbei an Statuen und Springbrunnen kann man hier über das Wasser laufen. Ins Wasser fallen bring Unglück, auch wenn es nicht allzu tief ist. An einer Stelle teilt sich der Weg, Männer nehmen den rechten Weg und Frauen gehen links lang “for good luck” (für das Glück).
Tirtagangga ist beliebt für heiratende Paare, die an diesem romantischen Ort gerne ihre Hochzeitsfotos machen lassen. Und auch Touristen lieben es, sich in verschiedensten manchmal mutigen Posen auf den Steinplatten im Becken abzulichten.
Übrigens, wer beim Besuch etwas Zeit mitbringt, kann sich im Anschluss an den Wassergarten noch die tollen Reisfelder in der Umgebung anschauen.